Tolle Modelle zu bauen ist nicht grundsätzlich schwer. Denn wir entwickeln unsere Bausätze so, dass für jeden Anspruch und jedes Alter etwas dabei ist. So gibt es Modelle für Anfänger, regelmäßige Hobbybastler und Profis. Der erste Tipp, den wir Dir für den Einstieg also geben können lautet:
Auf den Verpackungen erhältst Du erste Anhaltspunkte darüber, wie anspruchsvoll ein Modell zusammen zu bauen ist. Eine gute Anlaufstelle ist natürlich auch ein Händler bei Dir vor Ort, der Dich zu hilfreichem Zubehör und Werkzeug beraten kann.
Wenn Du Dich für Dein erstes Modell entschieden hast, kannst Du auch schon los legen.
Damit Dein Modell dem Original auf dem Deckelbild der Verpackung später möglichst nahe kommt, benötigst Du Geduld und einige Grundkenntnisse. Falls der erste Bau nicht gleich klappt, solltest Du nicht enttäuscht sein. Es gibt niemanden, dessen erste Modelle schon perfekt aussahen.
Anleitungen lesen ist nicht jedermanns Sache. Trotzdem macht es Sinn, wenn Du Dir vor dem Start des eigentlichen Bauens erstmal einen Überblick verschaffst. Schau Dir die Bauanleitung genauso von vorne bis hinten an, wie die einzelnen Bauteile, bevor Du sie aus Rahmen löst. Manchmal sehen sich Teile zum Beispiel sehr ähnlich oder sie sind mehrfach vorhanden. Deswegen solltest Du die Teile mit den Abbildungen vergleichen.
Die Gefahr, Teile beim herausbrechen kaputt zu machen ist sehr groß. Erspar Dir den Frust und trenne Sie mit einem Seitenschneider oder mit einem Messer (auf einer geeigneten Unterlage) ab, dann kannst Du auch Reste der Gießäste gleich entfernen.
Teste die Teile auf Passgenauigkeit bevor Du den Kleber benutzt. Manchmal muss ein kleiner Plastikrest mit Messer oder der Sandpapierfeile (auch Grat genannt) entfernt werden damit die Teile 1A passen.
Für den Zusammenbau deines Modells benötigst du in jedem Fall einen speziellen Plastikkleber. Wir empfehlen dir unseren Contacta Professional. Der Kleber löst den Kunststoff an den Klebeflächen etwas an. So verschmelzen die Teile an den Klebeflächen. Es reichen daher schon kleine Mengen für eine dauerhafte Verbindung aus. Geht mal etwas Kleber daneben: Nicht wegwischen, sondern nach dem Trocknen (3-24 Stunden) mit Feilen und feinem Sandpapier glatt schleifen.
Mit Gummibändern, Wäscheklammern aus Holz (Kunststoffklammern könnten sich durch den Kleber mit dem Modell verbinden) und Revell Masking Tape helfen, die Bauteile zusammen zu halten, während der Kleber aushärtet.
Ob vorbildgetreu oder Eigenkreation: Erst durch die Bemalung wird ein Modell zum Blickfang. Für die Bemalung empfehlen wir Kunstharzfarben wie Revell Email Color und Acrylfarben wie Revell Aqua Color.
Vorsicht: Diese Farbtypen nicht miteinander vermischen!
Einsteiger sind mit den schnelltrocknenden, wasserlöslichen und ungiftigen Aqua Color Farben gut beraten. Nach dem Streichen lassen sich die Pinsel einfach mit Wasser auswaschen. Aqua Color Farben benötigen einen passenden Reiniger wie Revell Aqua Color Clean und mit ihnen müsst Ihr deutlich vorsichtiger umgehen, da sie Lösungsmittel enthalten.
Weiche Naturhaarpinsel wie Revell Painta Standard oder Kunsthaarpinsel wie Revell Painta Aqua in den Stärken 0, 2 und 4 reichen für den Start voll und ganz aus.
Farben müssen vor dem Streichen immer aufgerührt werden, damit sich die Inhaltsstoffe miteinander vermischen. Rühre dazu mit einem Zahnstocher, Plastikstab oder kleinen Holzspatel etwa eine Minute die Farbe kräftig durch. Achte beim Bemalen darauf, den Rand der Dose mit einem Tuch sauber zu halten, damit der Deckel später fest schließt.
Vorbereitung ist bei der Bemalung noch wichtiger als beim Zusammenbau. Überlege genau, wie Du das Bauteil oder Modell hältst, ohne die Finger zu bemalen. Wo legst Du es nach dem Anstrich zum Trocknen ab, damit die noch feuchte Farbe nichts berührt und in Ruhe trocknen kann?
Anfangs ist es einfacher die kleineren Teile schon am Gießast zu bemalen und erst nach dem Trocknen abzutrennen. Später kannst Du Dir Halterungen etwa aus Holzwäscheklammern bauen oder Du klebst die Teile an Stellen, die man nicht sieht (wie die Unterseite eines Sitzes), auf ein Stück glatt geschnittenen Gießast.
Damit der Farbauftrag gleichmäßig und sauber wird, solltest Du die Bauteile mit etwas Seifenwasser von Staub, Fett und Fingerabdrücken reinigen, mit klarem Wasser abspülen und abtrocknen.
Bevor Du den Pinsel das erste Mal mit einer neuen Farbe aufs Modell bringst, empfiehlt es sich, 2 bis 3 Striche zu üben. Das kannst Du auf der später nicht mehr sichtbaren Innenseite der Bauteile oder auf einem Joghurtbecher tun.
Ziehe den Pinsel gleichmäßig Strich neben Strich. Leichte Überlappung der Farbschichten sorgt später für eine gleichmäßige Fläche. Vermeide schnelles hin und her Wischen mit dem Pinsel. Dadurch entstehen unrealistisch wirkende Flächen. Ein Modell ist kein Gartenzaun. Beginne mit den hellen Farben. Die dunklen könnten sonst später durchscheinen.
Metalltöne und Metallicfarben kommen ganz zum Schluss mit einem separaten Pinsel. Sonst kann es zu unschönen Metallschlieren kommen, wenn sie sich mit normalen Farben vermischen. Lasse die bemalten Teile einen Tag lang trocknen bevor du sie verbaust.
Originalgetreues Aussehen erreichen die Modelle durch die Decals bzw. Abziehbilder. Von Hoheitszeichen auf Flugzeugen über Schiffsnamen bis zu Zierleisten und Kennzeichen bei Automodellen: Die Decals geben den Modell den letzten Schliff.
Bringe die Decals in der richtigen Reihenfolge an, solange die Bauteile noch gut zu erreichen sind. Ein Flugzeugcockpit lässt sich bzw. leichter bekleben bevor es in den Rumpf eingebaut wird.
Noch wichtiger als das richtige Werkzeug wie Schere, Pinzette und Zahnstocher sind beim bekleben Zeit, Geduld und eine ruhige Hand. Schneide jedes benötigte Decal einzeln aus und lege sie Dir zurecht.
Decals werden auch Wasserschiebebilder genannt, weil Du ihre Rückseite kurz mit Wasser anfeuchtest, bis das Trägerpapier durch die Nässe dunkel wird.
Dann schiebst Du das Bild nur ein kleines Stück vom Papier und legst das Stück auf die entsprechende Stelle auf dem Modell (die Du auch vorher angefeuchtet hast). Während Du das Decal auf dem Modell mit einem Werkzeug festhältst, ziehst du das Trägerpapier seitlich weg.
Achtung: Prüfe immer erst, ob das Bild richtig sitzt, bevor Du es komplett vom Papier schiebst, damit es nicht am Finger klebt, knittert oder gar reißt. Überschüssiges Wasser mit einem Haushaltstuch absaugen.
Fertig!
Mit dem letzten Decal hast Du Dein erstes Modell vollendet. Du hast jetzt ein nur von dir gebautes Unikat, das du stolz präsentieren kannst.